“Sie sind ja sowieso verrückt”, zitierte der Handwerker die Worte einer Bekannten. Er reparierte gerade etwas in einer Ecke in meinem Wohnzimmer. “Wir saßen bei einem gemütlichen Wein auf ihrer Terrasse, als ich ihr von meinen nächtlichen Zuckungen erzählte.” sagte er. “Ich habe manchmal richtig Angst dabei. Ich beobachte das schon seit zwei Jahren immer mal wieder.” Sein Oberkörper wandte sich mir zu. Abwartend wiegte er sein Werkzeug in einer Hand. Mit der anderen Hand stützte er sich am Boden ab. Seine Schultern waren wie zum Schutz nach vorne gezogen, sein Kopf steckte ein kleines bißchen mehr zwischen seinen Schultern als auf ihnen drauf.
Schon früher hatte er mich ausgefragt zu den Flyern und Maschinen, die er bei mir sah und die er nicht einordnen konnte. “Eine Chi-Maschine? Was soll das denn sein?” hatte er mich gefragt. Nach dem Ausprobieren, bestellte er sich selber eine. “Ein Freund von uns hat vom Arzt gesagt bekommen, dass er wegen Gelenkschmerzen Hyaloron in seine Gelenke gespritzt bekommen kann. 500 Euro!” Er verzog das Gesicht. “Wir haben ihn auf unsere Chi-Maschine gelegt und am nächsten Tag rief er an, das er das erste Mal fast schmerzfrei Treppen laufen konnte.
“Das ist genau das was ich in einem meiner Kurse unterrichte,” lächelte ich.
Seine Augen weiteten sich. Seine Haltung spiegelte die harte körperliche Arbeit wider, die er seit Jahren verrichtete. “Dieses Zucken ist ein ganz natürlicher, gesunder Mechanismus des Körpers, uns von aufgebautem Stress und Anspannung zu befreien. Wenn Sie das absichtsvoll und konrolliert tagsüber auslösen, muß Ihr Körper das nicht mehr heimlich nachts tun,” sagte ich. “Und im Prinzip ist das dasselbe was die Chi-Maschine macht. Nur ist das im Körper schon enthalten. Das wußte ich vor 30 Jahren auch noch nicht als ich die Maschine gekauft habe. Wir müssen das Vibrieren nur aktivieren. Seine Augen blitzten vor Freude auf. Sein Rücken streckte sich, er richtete sich aus seiner gebückten Haltung auf. “Haben Sie mehr Informationen dazu, was ich der Nachbarin zeigen kann?” In meinem Blog zeigte ich ihm den Artikel über den Psoas, der auch ‘Muskel der Seele‘ genannt wird.
Es erstaunt mich gerade, wieviele Seiten Google inzwischen herausgibt, wenn ich Neurogenes Zittern eintippe. Ausgewählt habe ich einen sehr spannenden, einsichtsvollen Artikel, der das neurogene Zittern als besonderes Geschenk an uns selbst beschreibt: https://www.yogaeasy.de/artikel/neurogenes-zittern-gegen-stress