Ich danke allen, die mir das Herz gebrochen haben.
Denn durch sie wurde meine Schale geknackt.
Ich danke allen, die mich durch ihre Worte verletzt haben.
Denn durch sie erkannte ich meine Wunden.
Ich danke allen, die mich allein gelassen haben.
Denn durch sie wurde ich gezwungen, mit meiner Seele in Kontakt zu gehen.
Ich danke.
Allen.
Ich danke allen, die mir gesagt haben, dass sie mich nicht heilen können.
Denn durch sie konnte ich mich selber erfinden. #selbstheilung.
Ich danke allen, die mich auf meinem Weg begleiten.
Weil sie mir widerspiegeln wo ich mich gerade befinde auf meinem Heilweg.
Ich danke.
Allen.
Amen.

Dankbarkeit ist ein Gefühl. Aufrichtig gefühlt, kann sie uns neue Türen öffnen. Normalerweise fühlen wir uns dankbar, nachdem wir etwas bekommen haben.
Mit Anfang 30 beschloss ich, den Satz “Sei Dankbar in Allen Dingen” ernsthaft unter die Lupe zu nehmen. Echt? In A L L E N Dingen? Allen! Dingen? Was würde geschehen, wenn ich das durchzog? Zwei Jahre lang!
Dankbarkeit verwandelt das was wir haben in “genug”.
Auf jeden Fall begegneten mir nicht nur “tolle” Sachen. Und doch, ich sagte danke. Manchmal ziemlich laut, mit einem Grollen in der Stimme oder einem wütenden Unterton, der sicher realer anfühlte als etwas wie Dankbarkeit. Doch Dankbarkeit ist nicht nur ausschließlich ein Gefühl. Dankbarkeit ist zuallererst eine Einstellung. Eine Wertschätzung einer höheren Intelligenz, die sehr wohl weiß, welchen Weg wir uns wünschen für unsere Seele und die uns das, was zum Wachstum notwendig ist, in das Bewußtsein bringt. Oder als Wand in den Weg stellt vor die wir dann laufen. Was, wenn diese Wand genau das ist, was wir gerade brauchen? Um uns anzulehnen. Um auszuruhen. Innezuhalten. In eine andere Richtung zu schauen?
Dankbarkeit und Liebe sind Tu-Wörter.
Manchmal setzte ich mich einfach ins Auto, drehte die Musik von Sting – Let your soul be your guidance — auf Maximum und weinte so laut oder so leise wie es mir wehtat. Manchmal schrie ich das Lied aber auch voller Wut laut mit. Voller Sehnsucht. Oder voller Hohn. Jedesmal, wenn ich auf diese Weise schrie: “Danke, auch wenn das nicht das ist, was ich will. Danke, auch wenn es verflixt weh tut. Danke, weil ich darauf vertraue, dass es auf einer Ebene, zu der ich gerade keinen Zugang habe, Sinn macht,” bekam ich eine Antwort. In Form eines Bildes, einer Einsicht, oder einer Begegnung. Also Dankbarkeit als Vorschusslorbeeren und Vertrauensvorschuß. Als Einsicht, dass die Dankbarkeit löst, was verworren oder auch schmerzhaft auftaucht. Lehrproben für das Vertrauen.
Wenn ihr imstande seid, eine Situation in Dankbarkeit anzunehmen, wird sie augenblicklich gewandelt.
Das Experiment und den Prozess beendete ich nach ca. 18 Monaten. Mit der Erkenntnis: “Ich bin nicht Jesus. Ich bin Corinna. Und will die auch sein und bleiben.”
Wie kam es dazu? Eine schwangere Frau war zu mir gekommen und hatte mich gebeten, sie und ihr Baby zu segnen. Da war bei mir Sense. So heilig will ich nicht sein. Ich bin nicht Jesus. Und will es auch nicht werden. Das war nur die Spitze des Eisberges. Der letzte Tropfen.
Die emotionale Signatur der Dankbarkeit entspricht einer Realität des bereits Empfangenhabens. Auch wenn wir nicht das Empfangen haben, was wir glauben, dass wir es uns wünschen. Die Seele geht vor. Die Wünsche der Seele haben Vorrang vor den Wünschen des Verstandes. Indem wir Annehmen was ist, uns trotz gegenteiliger sich schnell wandelnder Emotionen, den Zustand der Dankbarkeit bzw. der Wertschätzung wählen, sind wir auf der höchsten Ebene des Empfangens. Durch das authentische Fühlen von Dankbarkeit öffnen wir unsichtbare Türen. Egal, welche Emotionen uns gerade im Weg stehen.
Wir nehmen an, was ist und dessen wir uns würdig erachten. Dankbarkeit gleicht einer sich nach oben drehenden Spirale. Wofür wir dankbar sind, ist so viel stärker als das, was unsere Sorgen oder unser Ärger abwehren möchten. Die Dankbarkeit kann unsichtbare Türen öffnen. Wir beginnen mit kleinen Dingen, wertschätzen das, was jetzt gerade ist und bringen dadurch unseren Körper und unseren Geist auf eine höhere emotionale Ebene der Erfahrung von Glück und zwar im gegenwärtigen Moment.
Dankbarkeit ist die Bereitschaft, Wertschätzung zu zeigen.
Die Dankbarkeit für Dinge, die wir “nicht wollen”, nicht bewußt herbeigerufen haben, kann Dich in eine tiefere Demut, in eine weitere Erkenntnis und in eine höhere Schwingung bringen. Vollständige Annahme dessen, was jetzt gerade ist, verliert keine Energie in Abwehr oder Kampf. Mit der Dankbarkeit in ALLEN Dingen, anerkennen wir die untrennbare Verbindung von allem und uns selbst als Teil des Ganzen.